Berge
Rechts: „Die Jungfrau/Schweiz“ Öl auf Pappe, 70 x 50 cm, 2022
Katharina Fink© Landschaftsmalerin
Oben: „Laliderer Wand“ Öl auf Leinwand, 70 x 90 cm. 2018
Es ist nicht einfach die Bergmalerei, die in vergangener Zeit in romantischer Verklärung die kulturpessimistischen Städter faszinieren sollten, zu revitalisieren. So alt wie die Faszination der Berge, so alt ist auch ihr steter Wandel als Motiv in der Malerei. Während im 19 Jahrhundert die neue Alpenkunst darauf bedacht war, den Mythos der Berge in romantischer Manier zu zeigen und Berge und Panoramen möglichst kolossal und naturgetreu wirken zu lassen, findet sie heute in diesem Konformismus keinen Anklang mehr. Kaum einer hängt sich ein Wandstück wie aus einem Heimatfilm mehr in seine Wohnung. Ertrunken in biedermeierlicher Imposans-Ästhetik und sogar als Stereotyp auf Verpackungen zu sehen, ist die Darstellung der Alpenwelt für die bildende Kunst zum Problem geworden. Mittlerweile haben sich aus diesem Umstand heraus die Mittel der Darstellung geändert. An die Stelle des gezeigten Naturgenenuss ist eine neue Dialektik getreten, die die negativen Veränderung durch den Menschen nicht mehr ausklammert.
Was aber veranlasste bei den gezeigten Bildern dazu, scheinbar zu der traditionellen Malweise zurückzukehren?
In der Welt der Kunstmalerei, in der es keine Verbote gibt, will schlicht weg die alte Stilistik wieder aufgegriffen sein, um neue Aspekte der Umgebung der Bergwelt aufzuzeigen. Die Klimakrise und fortschreitenden Zerstörung des Naturraum „Alpen“, soll durch die Malerei gewaltiger Berge in einen neuen Blickwinkel gerückt werden. Gerade in diesem Prozess soll eindringlich gezeigt werden, was da eigentlich in Gefahr ist.
Rechts: „Unter dem Schneeferner“ Öl auf Pappe 78 x 57 cm, 2017
Besonders in dem Bild „Unter dem Schneeferner“ wird die traditionelle Imposansmalerei wiederbelebt.
Durch die extreme Untersicht auf die Jause mit dem ausladenen Holzdach und die in die Höhe schnellenden Felspfeiler, durch die der Blick aus der linken unteren Hälfte des Bildes bis in die Wolken in die Gipfel gezogen wird, wird das Bildthema expressiv verstärkt.
Alle Motive der Bergmalerei wurden vor Ort skizziert, auch manchmal als Aquarell draussen vorgearbeitet und im Atelier gemalt.
Links: Lalidere Spitzen im Karwendel, Öl auf Pappe, 60 x 80 cm, 2016
oben: „Serfinental in derSchweiz“, Aquarell, 40 x 35 cm, 2022